Den Scheiblingstein hab ich schon sehr lange auf meiner Liste. Ein mächtiger Berg, der sowohl von der steirischen Seite als auch von Oberösterreich aus immer wieder ins Blickfeld rückt: von der Steiermark aus sieht man ihn als Teil der Haller Mauern sehr gut vom Raum Hall/Admont aus, den Oberösterreichern ist er als Nachbar des Großen Pyhrgas bekannt. Der Aufstieg ist sehr lang und mit rd. 1.250 hm recht kräftezehrend, zudem beschreiben die von mir hoch geschätzten Wanderkollegen Wizi und Brandi die letzten Meter als „steil, steinig und ausgesetzt“ (Kommentar stammt glaub ich vom – wie ich – nicht ganz schwindelfreien Brandi).
Aber man muss sich ja spannende und auch mal nicht so leicht zu erreichende Ziele setzen, und darum marschierte ich an diesem Tag um kurz nach 7 am Parkplatz Bosruckhütte los, um es zumindest zu probieren.

Das erste Teilstück führt von der Bosruckhütte über eine Forststraße bzw. Abkürzungen ebendieser zum gut 1.300 m hoch gelegenen Rohrauerhaus (rd. 45 min).

Über das sogenannte „Pyhrgasgatterl“ folgt man dem Wegweiser („Scheiblingstein – 3 h“) durch den Wald gut 150 hm hinab zur Abzweigung auf den Scheiblingstein.

Hier kommt auch der Weg aus der Mühlau (Hall bei Admont) herauf.

Ab hier geht es erst einmal steil hinauf. Man erreicht die auf 1.350 m gelegene Jagdhütte (privat, keine Einkehrmöglichkeit). Dann beginnt der Anstieg durch die „Lange Gasse“, die nicht umsonst so heißt. Ewig lang marschiert man nordwärts durch diesen baumlosen Einschnitt zwischen Scheiblingstein und Großem Pyhrgas.


An diesem Tag sind noch ein paar (ewige?) Schneefelder zu überqueren, einige Gamserl schauen mir zu, während ich mich schnaufend bergwärts kämpfe.

Man sieht schon gut hinauf auf den 2.191 m hohen Gipfel, der Weg zieht sich aber noch ordentlich.

Man erreicht schließlich die Geländekante und schwenkt Richtung Süden ein auf den Gipfelanstieg.

Dort gibt es schon spannende Tiefblicke, aber so richtig „grenzwertig“ ist es dann auch für mich als Nicht-ganz-Schwindelfreien nicht. Nach ca. 3:45 h erreiche ich den Gipfel – die Aussicht ist sensationell. Im Süden Admont und die Gesäuseberge, im Norden die mächtigen „Pyhrgase“. Bis zum Dachstein und ins Tote Gebirge reicht der Blick. Die Mühe hat sich echt gelohnt. Mittlerweile haben sich auch die Nebel verzogen, die Sonne strahlt vom Himmel.






Der Abstieg (gleicher Weg) geht mit 2:40 h deutlich schneller über die Bühne.




Fazit: anstrengende, aber sehr lohnende Tour in herrlicher Natur mit tollen Ausblicken in die umliegenden Berge. Werde ich sicher wieder mal machen!