Die Zellerhütte stand schon länger auf meiner Wunschliste. Kurzerhand einen Tag freigenommen, und schon konnte ich mir den Wunsch erfüllen. Der Wetterbericht war gut, für den späteren Nachmittag war zwar ein Wetterumschwung angekündigt, da sollte ich aber schon wieder im Tal sein.
Ausgangspunkt für diese Wanderung ist der „Hammerlgraben“ im Gemeindegebiet von Vorderstoder. Man folgt dem Güterweg (Beschilderung „Schafferteich“) und kann kurz vor dem Schafferteich parken. An so einem Tag „unter der Woche“ im Herbst bekommt man um 07:00 Uhr noch den „Einser-Parki“. 🙂
Man folgt zuerst dem Güterweg ein paar Minuten, vorbei an liebevollen Schnitzereien. Dann zweigt der Weg nach rechts ab in Richtung Mostschenke Binder.

Auf dem Weg zur Mostschenke Binder
Dort vorbei (vor dem Hof links über die Wiese), über eine Weide und dann hinein in den Wald. Der Weg steigt an und schon hat man zwischen den Bäumen einen schönen Blick auf den Schafferteich.
Dann erreicht man eine Forststraße, folgt dieser (1.000er-Bankerl mit akrobatischer, freizügiger Dame), zweigt dann wieder auf einen Wanderweg in den Wald ab und erreicht kurze Zeit später die Talstation der Materialseilbahn. Weiter geht es bergauf, und nach einiger Zeit hat man einen spektakulären Blick in Richtung Totes Gebirge mit Priel und Spitzmauer.

Spitzmauer und Großer Priel – gewaltig!
Weiter geht es, vorbei am „Gott-sei-Dank“-Bankerl auf 1.370 m.
In Serpentinen kämpft man sich dann hinauf zur Zellerhütte auf 1.575 m. Hier wird man von der freizügigen Hüttenwirtin begrüßt. 😉 Wanderzeit Parkplatz – Hütte ca. 2 h.
Noch war mein Tagesziel nicht erreicht, 450 hm lagen noch vor mir. Nach der Hütte wird der Wald etwas lichter, das Gelände bleibt aber steil.
An manchen Stellen hat man schöne Ausblicke Richtung Westen auf den Schrocken mit seinem Grat.
Nach einer knappen Stunde erreicht man eine Geländekante und der Blick auf des wuchtige Warscheneck öffnet sich. Der Weg 201 führt weiter auf den Gipfel dieses Berges (2.388 m). Ich jedoch zweige wie geplant Richtung Osten ab und erreiche nach gut 1 h (ab Hütte) den Gipfel des Lagelsberges (2.014 m, nach anderen Quellen 2.008 m).

Lagelsberg in Sicht…

Oben!

Dachsteingletscher im Zoom
Hier oben stürmt es an diesem Tag gewaltig, der Wetterumschwung kündigt sich an. Ich steige bald wieder in Richtung Abzweigung ab. Nach einer kurzen Rast gehe ich runter zur Hütte und stärke mich. Es sind fast keine Leute unterwegs an diesem Tag, ich treffe kaum jemanden. Auch in der Hütte bin ich Anfangs der einzige Gast, ehe zwei kleine Wandergruppen auftauchen. Nach der Stärkung gehts auf dem Anstiegsweg zurück in Richtung Tal. Auf dem 1.000er-Bankerl bleibe ich ein wenig sitzen, beobachte die Eurofighter, die über mir unter lautem Dröhnen ihre Übungen machen. Ich lese kurz sehr erfreuliche Nachrichten aus dem Büro, ehe ich zum Auto zurückkehre. Zwischenzeitlich hat es zugezogen, und auf der Heimfahrt beginnt es wie angekündigt zu regnen.
Fazit:
– anstrengende Wanderung, 1.200 hm
– immer wieder schöne Ausblicke ins Tote Gebirge
– mit Übernachtung auf der Hütte schöne Zweitagestour auf das Warscheneck möglich (ev. mit Überschreitung und Abstieg auf die Wurzeralm)