Schon vor einiger Zeit bin ich auf den Berg namens „Nazogl“ gestoßen. Eigenartiger Name für einen Berg. Man kann ihn sowohl von Norden her über die Wurzeralm und den Angerkogel (manchmal auch „Angererkogel“) besteigen, oder von Süden von der Hinteregger Alm. Ich habe mich für die zweite Variante (ohne Aufstiegshilfe mittels Standseilbahn) entschieden.
Schon vor 6 Uhr früh parke ich das Auto auf dem Parkplatz in der Kehre nahe dem Pyhrnpass und will den Lexgraben in Richtung Hinteregger Alm nehmen. Schon nach wenigen Metern ein Hinweisschild, dass der Weg wegen Forstarbeiten gesperrt sei. Na super. 😦 Was tun? Das Schild ignorieren? Wird schon keiner arbeiten an einem Sonntag so bald in der Früh?! Da es aber eine problemlose Alternative gibt, kehre ich dann doch um: ich fahre mit dem Auto nach Liezen und von dort über die Höhenstraße direkt auf die Hinteregger Alm. Um kurz vor halb 7 starte ich also vom Parkplatz das kurze Stück über die Forststraße und steige dann auf einem Almweg in Richtung Westen auf.

Hinteregger Alm, im Hintergrund der Nazogl (links der Bildmitte)
Erst ist die Steigung beschaulich, ehe man am Waldrand einen Graben steil nach oben wandert.
Teilweise führt der Weg durch üppiges Grün, und man kann die Wegbegrenzungen nur schlecht erkennen. Nach einer Hangquerung wird der Weg nochmals steiler und steiniger. Unzählige Bänder muss man – unter Einsatz der Hände und mit großen Trittabständen – überwinden.
Es ist nie besonders gefährlich oder ausgesetzt, aber doch sehr mühsam. Der Himmel ist heute bewölkt, aber die paar Tropfen, die fallen, sind nicht der Rede wert. Hin und wieder lugt sogar die Sonne hervor.
Über den Gipfelaufbau – nun etwas weniger steil – erreiche ich in etwa 2 Stunden reiner Gehzeit den flachen Gipfel.
Tief drunten – etwa 900 hm – die Hintereggeralm.
Und Norden das Plateau mit dem ein wenig höheren Nachbargipfel, dem Angerkogel.
Dahinter lugt der Tote Mann und das Warscheneck hervor. Weiter im Westen die Hochmölbing-Gruppe. Ganz im Westen der Zacken des Hochtausing und der mächtige Grimming.
Im Süden der Blick auf Liezen und Wörschach, und im Osten kann man den Großen Buchstein ausmachen.
Ich suche mir ein Platzerl unterhalb des Gipfelkreuzes, denn es geht ein kalter Wind und dort ist es geschützter. Man könnte eine Rundtour machen und über den Angerkogel und die Angereralm absteigen, ich habe mich aber schon vorher dazu entschieden, auf dem gleichen Weg wieder abzusteigen.
Nach etwa 1:45 h bin ich wieder beim Auto und rechtzeitig zum Mittagessen daheim.
Fazit: knapp 900 hm, knapp 4 Gehzeit (Auf- und Abstieg gesamt). Relativ mühsam, da hohe Trittabstände beim Überwinden der Felsbänder. Alles in allem eine schöne Tour, aber vom Weg her kein „Highlight“.