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…und dann doch wieder ins „Xeis“. 🙂 Eigentlich hätte ich für das heurige „Allein-Wandern-Herbstwochenendes“ das Tennengebirge eingeplant, hab mich dann aber doch kurzfristig umentschieden. Der Lockruf des Gesäuses war stärker.

Abmarsch beim Kölblwirt
Am Samstag in der Früh ging es zeitig los, und um 08:00 begann beim Kölblwirt in Johnsbach der Aufstieg in Richtung Hesshütte – und das bei sehr angenehmen, fast sommerlichen Temperaturen. Der Parkplatz war schon recht gut gefüllt, aber wohl vor allem von den Leuten, die schon am Vortag aufgestiegen sind und oben übernachtet haben.
Wohin die heutige Wanderung führen sollte, war noch offen. Ziel war jedenfalls die Hesshütte, ob es von dort noch weitergehen sollte, würde sich weisen. Über die herrliche Koderalm ging es – immer im Schatten – auf einsamen Wegen bergwärts. Gezählten zwei Personen begegnete ich bei Aufstieg – beide von der mitteilungsbedürftigen Sorte. Einer zweigte aber dann Richtung Schneeloch ab, den anderen hängte ich kurzerhand ab, sodass ich bald wieder meine Ruhe hatte. 🙂
Die Sonne kam erst kurz vor der herrlich gelegenen Stadlalm hervor, und schon bald konnte man auf dem „Ennseck“ die Hesshütte erspähen. Die Kulisse rund um die Hütte ist beeindruckend. Richtung Süden der Blick auf die malerische Stadlalm, Richtung Norden überblickt man einen Teil des legendären „Wasserfall-Weges“, und im Osten und im Westen ragen die mächtigen Gipfel der Hochtor-Gruppe bzw. des Hochzinödls auf. Wanderzeit Kölblwirt – Hesshütte: ziemlich genau 2,5 h.

Hesshütte
Nach einer Jause unweit der Hütte war die Entscheidung gefallen – weiter Richtung Planpitze, ohne den Anspruch, bis ganz hinauf kommen zu müssen. Zuerst ging es durch Latschenfelder (inkl. schmerzhafter Rutschpartie auf einem nassen Felsblock), dann Richtung Westen einschwenkend und an den Ausläufern der Rosskuppe vorbei, über blockartiges Gelände. Hier schwanden die Kräfte zusehends, ich legte oft Pausen ein. In der Ferne konnte man die Wanderer beobachten, die sich in im Gipfelbereich der Planspitze den Weg hinaufmühten. Mehrmals war ich kurz davor umzudrehen, schließlich erreichte ich aber doch die Abzweigung Richtung Peternscharte und mühte mich die letzten Höhenmeter hinauf. Die Mühen hatten sich gelohnt, denn von der Scharte aus öffnet sich ganz plötzlich der Blick Richtung Norden ins Ennstal. Senkrecht fallen die Wände der Hochtor-Gruppe ab, und es scheint von der Peternscharte aus völlig irre, dass hier der sogenannte „Peternpfad“ bis ins Haindlkar hinunterführt. Und der Blick hinüber auf die Planspitze ist einmalig – ein sensationell schöner Berg!

Blick von der Peternscharte zur Planspitze
Nach einer kurzen Rast ging es dann wieder zurück Richtung Hütte, wo die Terrasse dem Ansturm der Wanderfreunde kaum gewachsen war. Die Schlange bei der Getränkeausgabe an der Bar in der Hütte reichte bis auf die Terrasse. Nach einer Erfrischung und einer ausgezeichneten Kaspressknödelsuppe stand noch der Abstieg ins Tal an. Um ca. 17:00 Uhr war das Auto erreicht – völlig gerädert, aber sehr glücklich. Eine Traum-Tour bei wunderbarem Wetter. Übernachtet wurde in Admont, um gleich an nächsten Tag in der Früh die Tour über’s Haindlkar starten zu können.
Gehzeiten: Kölblwirt/Johnsbach (860 m) – Koderboden – Gamsbrunn – Hesshütte (1.699 m): ca. 2,5 h; Hesshütte – Peternscharte (ca. 2.030 m): knapp 2 h; Peternscharte – Hesshütte – Kölblwirt: gut 3 h. Gesamtgehzeit: ca. 7,5 – 8 h.